Eigener Herd ist Goldes wert – Resteverwertung in der Küche
Verwertung von Essensresten freut Umwelt und Geldbeutel
Das Wort „Lebensmittelverschwendung“ ist in aller Munde. Viel zu viele Nahrungsmittel werden täglich von Geschäften und Restaurants weggeworfen. In Privathaushalten ist das Wegwerfern von Lebensmitteln, ob schon zubereiteten oder rohen, ebenfalls ein großes Problem. Einerseits im gesellschaftlichen, umweltpolitischen Aspekt, andererseits verliert der Verbraucher schlicht und einfach Geld. Dabei dürfen die Reste, von denen hier geschrieben wird, nicht als verdorbene, schlechte Nahrungsmittel betrachtet werden. Es handelt sich um verderbliche Lebensmittel, die drohen ungenießbar zu werden. Da ist noch ein halbes Baguette im Brotfach, leider schon etwas trocken. Im Gemüsefach liegen eineinhalb kleine Zucchini, die erste weiche Stellen bekommen. Die restlichen Kartoffeln in der Kiste werden bald keimen. Für das Abendessen sind jedoch die Hähnchenkeulen mit den noch eingefrorenen Pommes frites geplant. Da sich viele Menschen gar nicht der Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten von Nahrungsmitteln bewusst sind, bleiben die Reste liegen und landen schließlich im Abfall. Schade! Das muss nicht sein. Interessante Rezeptideen, wie man Lebensmittel miteinander verbinden kann, führen zu einer Bereicherung der Küche und machen sich im Geldbeutel bemerkbar.
Rezeptideen am Beispiel des Tausendsassas Brot
Brot steht bei vielen Menschen auf dem alltäglichen Speiseplan – gleichzeitig wandert Brot häufiger als andere Lebensmittel in den Müll. Meist nur als Unterlage für Brotaufstriche oder als Begleiter zu Vor- oder Hauptspeisen gegessen, schmeckt es bereits leicht angetrocknet nicht mehr gut und bleibt übrig. Dabei ist Brot ein Paradebeispiel für die Möglichkeitsvielfalt bezüglich der Resteverwertung. Brotwürfel, in der Pfanne geröstet, krönen als Croûtons jede Suppe. Brotauflauf, beispielsweise mit Tomaten, Sahne und Käse oder Ei, schmeckt der ganzen Familie. Die oben genannten Kartoffeln inklusive Zucchini lassen sich übrigens hervorragend mit in den Brotauflauf verarbeiten, der wunderbar als Beilage zu den knusprig gebratenen Hähnchenkeulen passt – die Pommes frites bleiben im Tiefkühlfach weiter haltbar. An den Klassiker unter den Verwendungsarten von altbackenem hellen Brot sei ebenfalls erinnert: Semmelknödel sind eine Festtagsspeise.
Zur kurzfristigen Verarbeitung unterschiedlichster Lebensmittel sollten in der Küche immer ein paar Basics vorhanden sein. Öl, Essig, Pasta, Reis, Zwiebeln, Tomatenmark, Senf, haltbare Sahne und Suppenwürfel gehören ebenso dazu wie die Gewürze Pfeffer, Paprika, Curry, Muskat und Thymian. Salz ist selbstverständlich ein Muss. Mit dem Allrounder Hühnerei lassen sich beispielsweise verschiedenste Gemüsesorten zu einem wohlschmeckenden Omelette verarbeiten. Speck oder Schinken und Käse verleihen vielen Gerichten Pfiff und sollten ebenfalls in keinem Kühlschrank fehlen.
Sparen durch Kombinieren, Kochen und Einfrieren
Manchmal sind es jedoch einfach zu viele Nahrungsmittel, die verbraucht werden müssen, um sie an einem Tag zu verzehren. Für diesen Fall gibt es diverse Verarbeitungsformen, um die Haltbarkeit für zumindest einige Tage, oft weit darüber hinaus, zu verlängern. Früchte werden durch Einkochen mit Zucker haltbar. Mit der richtigen Methode konserviert man daraus entstandenes Kompott oder eine Marmelade in Einmachgläsern für Monate. Abwechslung bietet ein Sorbet, welches besonders aus Zitrusfrüchten einfach herzustellen ist und im Tiefkühlfach für einige Tage schmackhaft bleibt. Verschiedene Obst- und Gemüsesorten ergänzen sich ganz wunderbar für ein süßsaures Chutney. In hübsche Gläser portioniert, ist Chutney ein sehr willkommenes Geschenk. Aus typisch mediterranen Gemüsearten wie Zucchini, Aubergine, Paprikaschoten wie auch Champignons bereitet man – in Scheiben beziehungsweise Stücke geschnitten, in Olivenöl gebraten, mit Kräutern gewürzt – feine Antipasti oder Tapas zu. Essensreste von bereits zubereiteten Lebensmitteln bleiben nach sehr vielen Mahlzeiten übrig. Beilagen wie Reis oder Pasta halten sich ein, zwei Tage im Kühlschrank, um dann als sättigende Suppeneinlage zu dienen. Reicht der Rest aus, schmecken in Butter leicht angebratene Nudeln als Beilage ganz besonders lecker. Weitgehend unbekannt ist, dass übrig gebliebener Kartoffelbrei nach Beigabe von Ei, Mehl und Majoran, schön geformt in Butter oder Öl angebraten, köstliche Kartoffelplätzchen ergibt. Suppen und Soßen kann man problemlos einfrieren und ebenso einfach durch langsames Erhitzen wieder auftauen. Es bestehen unzählige Möglichkeiten, Essensreste zu verarbeiten. Rezeptideen hierzu bewahren Nahrungsmittel vor dem Müll und sparen eine Menge Geld. Da bewahrheitet sich das Sprichwort: Eigener Herd ist Goldes wert.